
In der heutigen dynamischen Arbeitswelt ist es entscheidend, dass Hiring Manager aktiv am Recruiting-Prozess teilnehmen. Studien zeigen, dass Unternehmen mit einer starken Hiring-Strategie bis zu 50 % schneller vakante Stellen besetzen und eine um 25 % höhere Mitarbeiterbindung erreichen. In diesem Artikel möchte ich, Jean-Luc Van Heckeren, meine Einblicke und Best Practices teilen, die ich in meiner Rolle als Führungskraft bei LinkedIn gesammelt habe. Diese Tipps helfen nicht nur dabei, die besten Talente zu finden, sondern auch den gesamten Recruiting-Prozess effizienter und erfolgreicher zu gestalten.
1. Personal Brand auf LinkedIn aufbauen
Eine starke Personal Brand auf LinkedIn ist von großer Bedeutung. Laut einer Studie von Edelman vertrauen 76 % der Arbeitnehmer auf Inhalte von Führungskräften mehr als auf Unternehmenswerbung. Als Hiring Manager sollte man regelmäßig Einblicke in das Team und die Unternehmenskultur geben, etwa durch Posts, Bilder, Videos oder Artikel.
Ein praktisches Beispiel: Führungskräfte, die wöchentlich Inhalte teilen, steigern die Engagement-Rate ihres Netzwerks um 45 %. Dies führt dazu, dass mehr
qualifizierte Kandidaten auf offene Stellen aufmerksam werden und sich bewerben. Authentizität und Regelmäßigkeit sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
2. Aktive Pipeline aufbauen
Statt erst dann zu rekrutieren, wenn eine Stelle offen ist, baue ich eine ständige Pipeline an potenziellen Kandidaten auf. Laut einer LinkedIn-Studie sind 70 % der Fachkräfte passiv suchend, d.h. offen für Gespräche, aber nicht aktiv auf Jobsuche.
Daher führe ich monatlich mindestens zwei Coffee Chats mit interessanten Talenten, intern und extern. Diese proaktive Herangehensweise ermöglicht es, Stellen
schneller zu besetzen: Unternehmen mit Talentpipelines reduzieren ihre Time-to-Hire um bis zu 40 %.
3. Netzwerk auf LinkedIn pflegen
Ein starkes Netzwerk auf LinkedIn erhöht die Chancen, Top-Talente zu finden. Laut einer HubSpot-Studie kommen 85 % aller Jobs über Networking zustande. Ich vernetze mich aktiv mit relevanten Talenten und pflege langfristige Beziehungen, um frühzeitig passende Kandidaten zu identifizieren.
Best Practice: Unternehmen, die eine "Referral First"-Kultur etablieren, steigern ihre Hiring-Effizienz um 35 %. Daher setze ich auch auf interne Empfehlungen und
ermutige mein Team, ihr eigenes Netzwerk einzubringen.
4. Türsteherkultur vermeiden
Während des Interviews ist es wichtig, eine "In-Mentalität" statt einer "Out-Mentalität" zu haben. Laut einer Harvard Business Review-Studie steigert eine positive Candidate Experience die Wahrscheinlichkeit, dass Bewerber das Unternehmen weiterempfehlen, um 38 %.
Daher stelle ich Fragen, die den Kandidaten ermutigen, seine Stärken zu zeigen, anstatt ihn unter Druck zu setzen. Dies erhöht nicht nur die Abschlussrate von
Spitzenkandidaten, sondern verbessert auch das Employer Branding langfristig.
5. Cultural Add statt Cultural Fit
Diversität im Team führt nachweislich zu besseren Ergebnissen: Laut McKinsey erzielen divers aufgestellte Unternehmen eine um 36 % höhere Profitabilität. Daher achte ich nicht nur auf "Cultural Fit", sondern gezielt auf "Cultural Add".
Praktische Umsetzung: Vor jeder Neueinstellung analysiere ich, welche Perspektiven oder Fähigkeiten im Team fehlen. Durch diese bewusste Suche nach ergänzenden
Profilen steigern Unternehmen ihre Innovationskraft und Kreativität signifikant.
6. Aktive Nutzung von LinkedIn Recruiter
Ich nutze aktiv den LinkedIn Recruiter, um gezielt nach Talenten in spezifischen Regionen zu suchen. Mit der zunehmenden Integration von KI-gestützten Tools innerhalb der Plattform können Unternehmen ihre Recruiting-Prozesse erheblich optimieren.
LinkedIn nutzt inzwischen künstliche Intelligenz, um personalisierte Kandidatenempfehlungen zu generieren. KI-gestützte Algorithmen analysieren Jobbeschreibungen, Karriereverläufe und Kandidateninteraktionen, um präzisere Matches vorzuschlagen. Dadurch reduziert sich der manuelle Suchaufwand erheblich, und Recruiter können sich stärker auf die persönliche Ansprache und den Aufbau von Beziehungen konzentrieren.
Best Practice: Ich setze auf AI-gestützte Empfehlungen innerhalb des LinkedIn Recruiters, um die relevantesten Kandidaten automatisch zu identifizieren. Zudem nutze
ich die AI-gestützte Nachrichtenfunktion, die personalisierte und kontextbezogene Nachrichten generiert, um die Ansprache effizienter und erfolgreicher zu gestalten.
7. Enge Zusammenarbeit mit dem Recruiting-Team
Unternehmen, in denen Hiring Manager eng mit dem Recruiting-Team zusammenarbeiten, haben eine um 39 % höhere Wahrscheinlichkeit, ihre Stellen in der gewünschten Zeit zu besetzen.
Ich halte regelmäßige Check-ins mit dem Recruiting-Team ab, um Markttrends zu analysieren und unsere Sourcing-Strategie anzupassen. Eine enge Abstimmung stellt sicher, dass wir flexibel auf Veränderungen im Talentmarkt reagieren können.
8. Proaktive Einstellung und Vertragsabschluss
Eine der effektivsten Methoden, um Top-Talente zu gewinnen, ist ein beschleunigter Einstellungsprozess. Laut einer LinkedIn-Studie lehnen 60 % der Bewerber ein Angebot ab, wenn der Prozess zu lange dauert.
Deshalb setze ich auf Pre-Interviews und Case Studies, bevor die Stelle offiziell ausgeschrieben wird. Dadurch kann ein Vertrag sofort angeboten werden, wenn die Position frei wird. Diese Methode reduziert die Time-to-Fill signifikant.
9. Kollaboration unter Hiring Managern fördern
Der Austausch zwischen Hiring Managern innerhalb des Unternehmens kann Skaleneffekte schaffen. Unternehmen mit abteilungsübergreifender Zusammenarbeit bei der Talentakquise verzeichnen eine um 25 % höhere Talentretention.
Ich teile regelmäßig vielversprechende Kandidaten mit Kollegen in anderen Niederlassungen, etwa in München oder Hamburg, um den besten Fit für das Unternehmen zu finden.
Fazit
Ein proaktiver Hiring Manager ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Recruiting-Prozess. Unternehmen, die diese Best Practices umsetzen, steigern ihre Hiring-Effizienz signifikant und verbessern ihre Employer Brand. Durch den Aufbau einer starken Personal Brand, die Pflege eines Netzwerks, die aktive Pipeline und die enge Zusammenarbeit mit dem Recruiting-Team können Unternehmen nicht nur schneller die besten Talente gewinnen, sondern auch langfristig binden.
Quellen:
LinkedIn Global Recruiting Trends 2023
Glassdoor Economic Research 2022
Harvard Business Review 2021
McKinsey Diversity Report 2023
Bersin by Deloitte 2023
Gartner HR Research 2022
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