Die Feiertage sind vorbei und das neue Jahr steht in den Startlöchern. Einige haben noch Urlaub, andere sind schon wieder auf der Arbeit und bereits am Sonntag vor dem Restart begann das Gedankenkreisen: „Dieses Jahr wird alles anders und ich werde beruflich etwas machen, worauf ich wirklich Lust habe.“ Leider hast Du Dir das letztes Jahr auch schon gesagt. Doch Du merkst, so langsam wird der Druck größer und obwohl Du es gar nicht aktiv willst, fühlst Du Dich zum Handeln gezwungen. Und jetzt?
Du merkst irgendetwas ist anders und macht sich in Dir breit. Ist das innere Kündigungsmonster bei Dir eingezogen?
Die Spezies der inneren Kündigungsmonster ist in Deutschland weit verbreitet. Oft erkennt man ein solches Exemplar an seinem gefrusteten und mies gelaunten Gesichtsausdruck. Aber auch am langsamen, trottenden Gang. Innere Kündigungsmonster seufzen und stöhnen sehr häufig. In einer Gruppe erkennt man sie meist daran, dass sie anderen davon erzählen, was eigentlich alles gerade so schlecht läuft.
Berühmte Zitate sind. „Gott sei Dank ist die Woche vorbei“, „Naja auch dieses Jahr habe ich keine großen Hoffnungen, dass sich etwas ändert“ oder „Scheiße, morgen ist schon wieder Montag.“
Um die ersten Symptome für ein inneres Kündigungsmonster zu erkennen, können folgende Fragen helfen:
- Freust Du Dich morgens auf den nächsten Arbeitstag und gehst mit einem Lächeln zur Arbeit?
- Ist Dir der Erfolg des Unternehmens für das Du arbeitest wichtig?
- Redest Du positiv über Deinen Vorgesetzten?
- Gehst Du morgens energetisch und voller Energie an Deine Arbeit?
Achtung: Wenn Du diese Fragen alle mit NEIN beantwortet hast, dann ist wahrscheinlich das innere Kündigungsmonster dabei bei Dir einzuziehen.
Eventuell ist es noch nicht gemeldet und auch noch nicht häuslich eingerichtet, aber das Umzugsunternehmen ist schon am Auspacken und die Wohnung wurde gestrichen. Das Monster zieht meistens nicht von heute auf morgen ein. Es kommt schleichend, erst als freundlicher Besucher, bei dem man sich kurz auskotzen kann und dann fängt es an ganz aktiv daran zu arbeiten, Dich innerlich von Deinem Job und dem Unternehmen, für das Du arbeitest zu distanzieren. Es redet Dir ein, dass Dein Chef ein totaler Fiesling ist und Dich eigentlich genauso wenig leiden kann, wie Du ihn. Es versucht Dir auch einzureden, dass es Dir doch egal sein kann, wie das Unternehmen wirtschaftet und versucht Dich vom Dienst nach Vorschrift zu überzeugen, damit ihr gemeinsam noch viel mehr gemeinsame Zeit habt und rumpöbeln könnt.
Das innere Kündigungsmonster ist so erfolgreich wie noch nie.
Tatsächlich zeigen aktuelle Studien, dass 46 % der Arbeitnehmer bereit wären, ihren Job zu wechseln. Eine Befragung des Unternehmens Personio hat ergeben, dass sogar 38 % der Befragten planen, in den nächsten 6 Monaten den Job zu wechseln. Die Unternehmen auf der Welt kostet dies Unmengen an Geld und der wirtschaftliche Schaden ist riesig.
Es scheint als sei der Aktienkurs des inneren Kündigungsmonsters alleine in der Pandemie um knapp 240% gestiegen und aktuell ist kein Ende in Sicht. Besonders gut versteht sich das innere Kündigungsmonster mit dem Pandemiemonster auch bekannt unter dem Namen COVID-19. Es wird durch dessen bloße Existenz stark begünstigt und die zwei überlegen bereits, wohin sie nächstes Jahr zusammen in den Urlaub fahren können.
Aber was tun? Und wie kann ich dem inneren Kündigungsmonster begegnen, falls ich es bei mir mal sehe.
Die gute Nachricht ist: Das Monster ist faul und sehnt sich eigentlich nur nach einem rettenden Ufer, einer Erlösung, welche dem Monster dabei hilft, sich zur Ruhe zu setzen und abzudampfen. Mit den folgenden Tipps kannst du es schaffen, dein inneres Kündigungsmonster in Schach zu halten.
Schreibe auf, was Du an Deinem Job magst und wofür Du dankbar bist
Ist es auch noch so nervig und stressig. Bei genauem Hinsehen finden wir schnell Dinge, für die es sich lohnt, morgens aufzustehen. Die tollen Kollegen, oder die wunderbaren Kunden, das positive Feedback nach kleinen Erfolgen oder nur den Fahrradweg zur Arbeit, der einfach eine schöne Abwechslung ist. All diese Dinge hasst das innere Kündigungsmonster, denn Dankbarkeit und Positivität sind seine Achillesverse.
Eine kurze Auszeit, ein Urlaub oder ein Sabbatical
Das innere Kündigungsmonster ist nicht besonders clever. Man kann es mit einem Sabbatical meist schon austricksen. Auch eine kurze Auszeit an einem schönen Ort, ein „Tapetenwechsel“ ist eine gute Möglichkeit es loszuwerden und einen klaren Kopf zu bekommen. Ist es besonders schlimm, dann lass Dich von Deinem Arzt krankschreiben. Deine Gesundheit ist wichtig und häufig zeigt sich das innere Kündigungsmonster auch mit körperlichen Symptomen, die durch inneren Stress hervorgerufen sind.
Eine Pause wird Dir gut tun und dem inneren Kündigungsmonster die Energie nehmen.
Sprich darüber
Das innere Kündigungsmonster liebt den Rückzug und es nährt sich am stärksten, wenn Du mit keinem darüber sprichst, wie es Dir geht. Nutze deshalb Deine Familie und Freunde und teile Dich mit. Sag ihnen, dass es Dir nicht gut geht.
Die Dinge auszusprechen ist der erste Schritt, um sie anzugehen und Dir dann klarer zu werden, was Du wirklich willst.
Organisiere Dir professionelle Unterstützung
Besonders Coaching kann eine wirksame Hilfe sein, um herauszufinden, was Du wirklich möchtest und wie Du Deine Ziele erreichst. 80 % der Befragten einer Studie des Institute of Coaching der Harvard University gaben an, selbstbewusster zu sein, nachdem sie ein Coaching wahrgenommen haben. Mehr als 70 % spürten einen positiven Effekt in ihren persönlichen Beziehungen und bei ihren Arbeitserfolgen.
Du musst Dich also nicht dem inneren Kündigungsmonster hingeben. Dieses Jahr kannst Du aktiv etwas tun. Und falls ich Dich sogar dabei unterstützen darf, dann freue ich mich über Deine Nachricht.
Über den Autor des Artikels:
Mein Name ist Jean-Luc Arpaia und ich glaube fest daran, dass jeder Mensch das finden kann, was sie/er liebt. Und genau dabei unterstütze ich als systemischer Coach und Mediator. Gemeinsam nehmen wir uns Zeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen, um mögliche Lösungsansätze zu definieren. Dazu arbeiten wir in einem Dreiklang aus Thema, Ziel und Handlungsschritten und bedienen uns verschiedener systemischer Fragen und Methoden. Du wirst überrascht sein, wie wirkungsvoll ein einzelnes Coaching sein kann. Probiere es einfach mal aus.
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