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Mit Netzwerk zum Traumjob: Überwinde die Netzwerk-Lücke

In Deutschland sind 54 % der Beschäftigten offen für einen Jobwechsel oder stehen bereits kurz davor.

Bei den 18- 34-jährigen sind es sogar 74 %. Für viele bedeutet das: Bewerbungs-Marathon, tägliches Durchforsten der Stellenanzeigen-Portale, darauf warten, dass endlich die Stellenanzeige für den Traumjob im Traumunternehmen live geht.
Die Job-Alerts auf XING, Stepstone & Co laufen heiß und dennoch passiert einfach nichts.

 

Wie kann man aktiv werden und den Prozess der Suche nach dem Traumjob umgestalten?

Was wäre, wenn wir diesen Personen sagen würden, dass sie nicht abhängig davon sind, sich irgendwo zu bewerben und darauf zu warten, dass sich der Erfolg einstellt. Dass sie den Prozess der Jobsuche umgestalten können?
Alles was es dazu braucht, ist ein wenig Mut: Trau Dich, Dir mit Deinem Netzwerk den richtigen Job selbst zu holen.

 

Laut Jeff Weiner, CEO des Karriere Netzwerks LinkedIn ist die Wahrscheinlichkeit einen Job zu bekommen 9-Mal höher,

wenn man von jemandem für die Position empfohlen wird. Es ist nicht unüblich, dass Positionen über die Netzwerke der Mitarbeiter besetzt werden. Mitarbeiterempfehlungen sind in vielen Unternehmen ein besonders wichtiger Kanal, um Kandidaten zu finden und einzustellen.

 

Der Mitarbeiter trifft die Vorauswahl und empfiehlt ihn direkt beim eigenen Chef. Manchmal gibt es dafür sogar eine Prämie, vom Unternehmen. Das Motto ist hier: „Gute Leute, kennen andere gute Leute!“.
In unserem Artikel zum Thema Mitarbeiterempfehlungen im Recruiting findet ihr mehr Informationen zu dem Thema.

 

Doch nicht jeder hat ein großes Netzwerk und das ist ein Problem. In diesem Fall spricht Weiner von einer „Network Gap“, also einer Netzwerk-Lücke, welche Personen mit einem guten Netzwerk von denen mit einem weniger guten Netzwerk unterscheidet. Dabei gibt es 3 wesentliche Faktoren, die die Stärke des eigenen Netzwerks beeinflussen: Die Nachbarschaft in der wir aufwachsen, die Schule/Uni bzw. Bildungseinrichtungen, die wir besuchen und die Unternehmen in denen wir arbeiten.

  • Schon in frühester Zeit, wird unser Netzwerk dadurch bestimmt, in welcher Nachbarschaft wir aufwachsen. Menschen die in einer „guten Nachbarschaft“ mit durchschnittlich hohem Einkommen aufwachsen, verfügen über ein 3mal stärkeres Netzwerk, als Personen die aus weniger einkommensstarken Gegenden kommen.
  • Menschen die auf eine der Top-Universitäten gegangen sind haben ein 2mal stärkeres Netzwerk als andere, die dies nicht sind.
  • Personen die für eines der Top-Unternehmen weltweit arbeiten, haben ein 2mal so starkes Netzwerk, als andere.

Menschen die bei allen der drei Faktoren einen Haken machen können haben also ein 12x stärkeres Netzwerk, als jene die das nicht können.

 

Doch keine Sorge! Die Netzwerk-Lücke lässt sich schließen. Business Netzwerke wie XING und LinkedIn helfen uns dabei uns im beruflichen Kontext mit Menschen zu vernetzen, die uns Türen öffnen, uns Tipps geben oder uns für unseren Traumjob empfehlen können. Aber wie baut man sich ein solches Netzwerk auf?

 

1)     Vernetze Dich mit den relevanten Personen in dem Bereich, in dem Du tätig sein möchtest

Wenn Du im Online Marketing bei der Traumjob-AG in Hamburg arbeiten möchtest schadet es nicht, sich auf XING oder LinkedIn mit Personen zu vernetzen, die bereits in dem Unternehmen, in dem entsprechenden Fachbereich tätig sind. 

Als ersten Schritt solltest Du also diese Personen ausfindig machen. In der erweiterten Filtersuche, sowohl auf XING, als auch auf LinkedIn hast Du die Möglichkeit nach Schlagworten wie „Online Marketing“, „Human Resources“, „Java Entwickler“ oder anderen Begriffen zu suchen. Du kannst die Treffer dann auf die für Dich relevante Region eingrenzen und bekommst eine Liste der Personen, auf die deine Suchkriterien zutreffen.

 

2)     Suche Dir gezielt die Unternehmen raus, in die Du rein willst

Auf XING und LinkedIn gibt es sogenannte Unternehmensprofile. Das sind Profile auf denen Du über das Unternehmen recherchieren kannst und im besten Fall einen authentischen Einblick in die Unternehmenskultur erhältst.

Spannend fürs Netzwerken ist besonders der Bereich „Mitarbeiter“. Dort findest Du eine Liste der Mitarbeiter, die in diesem Unternehmen arbeiten und kannst Kontakt aufnehmen, indem Du ihnen eine Kontaktanfrage oder eine Nachricht sendest.

 

3)     Schreib die Menschen an und vernetze Dich aktiv

Wenn Du die Personen in den Unternehmen entweder über eine einfache Suche oder die Recherche auf den Unternehmensprofilen ausfindig gemacht hast, folgt der Schritt, der vielen schwer fällt: Die Kontaktaufnahme.

Zwei Aspekte sind hierbei wichtig. Unsere Nachricht sollte authentisch und professionell sein.

Wir möchten etwas von der Person und sollten deshalb darauf achten, dass wir nicht aufdringlich oder unpersönlich rüberkommen. Manchmal hilft es auch, sich zu fragen, wie könnte ich dieser Person von Nutzen sein und das dann in die Kommunikation miteinfließen zu lassen. Eine ehrliche und offene Anfrage bringt uns am ehesten ans Ziel, wie zum Beispiel:

 

Hey Daniel,

entschuldige, das ich mit der Tür ins Haus falle, aber ich habe gesehen, dass ihr in der Traumfirma AG unheimlich spannende Jobangebot habt und ich träume schon länger davon für die Traumjob AG zu arbeiten. Um ein bisschen mehr über das Unternehmen zu erfahren, würde ich mich gern mit Dir vernetzen. Danke im Voraus und viele Grüße!

 

Einige Tage später können wir nochmal den Kontakt suchen und nach konkreten Infos fragen.

 

Hey Daniel,

das Thema lässt mich nicht los. Ich habe die Stelle des Marketing Managers bei euch gesehen. Kennst Du jemanden bei Euch, der oder die mir dazu einfach mal auf einen Kaffee etwas erzählen würde, damit ich mehr über die Stelle erfahre? Herzlichen Dank und viele Grüße!

 

Es empfiehlt sich mehrere Personen anzuschreiben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eine Antwort zu bekommen. Aber ACHTUNG: Allerdings ist es unheimlich wichtig darauf zu achten, nicht alle Personen in der gleichen Abteilung mit dem gleichen Massenmailing zu bombardieren. Das fliegt schnell auf und kommt unpersönlich und uncharmant rüber.

 

4)     Telefoniere mit den Menschen, triff Dich auf einen Kaffee oder zum Lunch

Wenn Du Dir jetzt denkst, das ist doch völliger Quatsch, dann kann ich Dir sagen: Probiere es aus! Es funktioniert.

Die meisten Menschen mögen es, für andere von Nutzen zu sein und ihnen etwas über sich oder ihren Job zu erzählen.

Traue Dich, diese Personen einfach mal nach einem kurzen Telefonat oder einem 15-minütigen Kaffee zu fragen.

„Ich würde Dich gern mal zum Lunch einladen, um ein bisschen über Euer Unternehmen zu erfahren, weil ich gerade dort im Bewerbungsprozess bin…“ kann auch eine gute Ansprache sein. Und auch wenn es nicht klappt: Du hast nichts zu verlieren.

 

5)     Gemeinsame Kontakte sollten genutzt werden

Es gibt diverse Studien dazu und sogar eine konkrete Bezeichnung dafür. Das Kleine-Welt-Phänomen: Jeder kennt jeden, über 6 Ecken. Halte Ausschau nach gemeinsamen Kontakten und sprich diese direkt an. Auf XING und LinkedIn, werden gemeinsame Kontakte und sogar der Kontaktgrad (1. Grades, 2. Grades, 3. Grades) in der Suche angezeigt.

Entweder fragst Du Deinen Kontakt, ob dieser Dich vorstellen kann, oder Du schreibst die Person selbst an, mit dem Hinweis auf die gemeinsamen Kontakte.

 

Klar, aller Anfang ist schwer. Vor allem, wenn einem das Netzwerk nicht in die Wiege gelegt wurde.

Doch mit ein bisschen Mut kann man sich diese Fähigkeiten aktiv erarbeiten.

Und klar ist auch, dass das nicht über Nacht passiert. Es empfiehlt sich Geduld und Ausdauer mitzubringen, beim Aufbau des eigenen Netzwerkes. Es lohnt sich!

 

Wie sind Eure Erfahrungen beim Auf- und Ausbau eines Netzwerks, habt ihr eventuell sogar so schon einen Job gefunden? Wir sind gespannt, auf Eure Kommentare.

 

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