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Fehlerkultur als Teil von New Work – Warum jeder mal in eine Pfütze treten sollte

Was eine Budapester Pfütze vor einem Falafel Laden mit Eurem Arbeitsalltag zu tun hat.

 

Nicht nur in Hamburg kennt man das Gefühl gut: Es regnet in Strömen, man hat es eilig und patsch ist es passiert. Du bist in eine riesengroße Pfütze getreten. Auch im (Arbeits-)leben treten wir mit mancher Entscheidung mal daneben.

Und dann?

 

Doch erst zum Setting unserer Kurzgeschichte:

Bei einem Städtetrip saßen wir in einem Falafel-Laden in Budapest. Es regnete in Strömen und auf der Straße waren viele Menschen unterwegs, um sich eilig ins Trockene zu retten. Wir hatten es gerade noch hinein geschafft und saßen draußen unter der Markise. 

Vor dem Laden, ein enger Gehweg und auf ihm eine riesige Pfütze…

Wir machten uns einen Spaß und fingen an zu raten, wer von den Passanten wohl blindlinks in die Pfütze tritt und wer gekonnt ausweicht.

Was wir beobachten durften:

 

Hupps! – hab die Pfütze gar nicht gesehen.

Es regnet – Pfützen sind keine Überraschung, sollte man meinen…

Doch die meisten Menschen traten in die Pfütze ohne es zu bemerken, waren dann erschrocken und ärgerten sich über komplett nasse Füße. Lustige Gesichter gab es inklusive Auch im Arbeitsalltag kennen wir die Personen, die sehenden Auges ins Unheil laufen, gut.

 

Die Lösung: Achtsamkeit? Fokus?

Diese Personen sind meist mit sich, ihrem Handy, oder anderen Faktoren beschäftigt und bemerken gar nicht, dass die Pfütze naht und sie sich gleich nasse Füße holen. Ein Kommentar gegenüber dem Chef, einen Kunden den sie vergessen haben, oder eine Deadline die sie verpassen? Überall kann man sich „nasse Füße“ holen. Häufig hilft es, sich auf das zu fokussieren, was in dem Moment wirklich wichtig ist:

 

  1. Prioritäten setzen, schauen worauf es aktuell ankommt und diese dann Stück für Stück erledigen.
  2. Die Dinge langsam tun um bewusster unser Umfeld wahrzunehmen, kann uns vor manch hastiger Entscheidung und dem Tritt in die Pfütze schützen.
  3. Weniger gleichzeitig zu tun hilft uns außerdem einzelne Dinge bewusster zu tun und Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden.

 

Sei Mutig – „Achtung Pfütze“ zu schreien!

Besonders spannend waren Gruppen zu beobachten.

Einer läuft vorweg, landet in der Pfütze und obwohl die anderen hinterher laufen und die Chance hätten nun gewarnt zu sein, laufen sie der Reihe nach ebenso hinein. In manchen Unternehmen läuft es genauso. Der Chef vorweg, krachend in die Pfütze.

Die Mitarbeiter aber leider häufig direkt hinterher. Wow – wie kann das sein?

Die einen nennen es dusselig, die anderen Arbeitsalltag.

Manch einem wird dieser Gedanke an den patschnassen eigenen Chef jetzt sicherlich gefallen und selbst den grauesten Montagmorgen versüßen.

 

Aber seien wir mal ehrlich… wie häufig werden bei uns Dinge in Meetings durchgewunken, weil der Chef das eben mal so will

und keiner sich traut „Achtung Pfütze!“, zu schreien?
Oder sind wir einfach zu bequem und gehen lieber den Weg des geringsten Widerstandes, obwohl ein Hinweis unsere Sache weiter bringen würde?

 

Es erfordert Mut und Rückgrat sich vor den Chef und die Kollegen zu stellen und genau dies zu tun.

Bitte, bitte sei mutig und schrei das nächste Mal „Achtung Pfütze“, wenn Du glaubst, es würde Euch weiter bringen.

Die Welt braucht mehr Menschen, die sich trauen anders zu denken. Eventuell wirst Du überrascht sein, wie dankbar am Ende der Chef und das Team sein werden, wenn ihr trocken ins Ziel kommt.

 

Don’t fear the Pfütze

Einige sehen die Pfütze schon vom Weiten, machen einen Bogen herum und treten trotzdem hinein.

Fehler zu vermeiden führt dazu Fehler zu machen. Wir alle machen Fehler und das gehört zum Mensch sein dazu.

Angst kann uns lähmen und dazu führen, dass wir völlig handlungsunfähig werden und trotzdem in der Pfütze landen.

 

Fehlerkultur sollte gelebt werden. Denn New Work bedeutet, in die Pfütze zu treten und sich trotzdem zu freuen.

Für viele ist das in die Pfütze treten automatisch mit einem Fehler gleichzusetzen. Und Fehler sind etwas Negatives.

Aber muss das wirklich so sein?

 

Viele Menschen haben panische Angst Fehler zu machen, da sie „irrtümlicherweise glauben, Fehler zeugten von Dummheit“, so der preisgekrönte Autor Joseph T. Hallinan in seinem Buch „Warum wir Fehler machen“.

Manchmal rüttelt uns eine Pfütze wach und wir sind den Rest des Weges viel wachsamer, bewusster und beschreiten zukünftig noch klarer unseren Weg. Fehlerkultur zu leben, bedeutet sich auch mal einen Tritt in die Pfütze zuzugestehen.

Wir sind Menschen und lernen jeden Tag dazu. Warum also nicht an jedem Tritt in die Pfütze wachsen?

 

Selbst Gummistiefel können uns nicht vor allen Pfützen des (Arbeits-)lebens bewahren.

Und wer den Weg beschreitet und das Risiko eingeht, der wird ab und an auch mal in eine Pfütze treten. Na und?!

Am Ende bleibt eine Pfütze eine Pfütze und ist kein Weltuntergang.

 

Und selbst bei strömendem Regen war der Abend trotzdem schön und der Falafel hat geschmeckt, auch wenn ich beim Verlassen des Lokals selbst in die riesen Pfütze getreten bin – Touché. :)

 


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